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Hatzbachtal 1982 e.V.
Wanderfreunde Hatzbachtal verlassen den Deutschen Volkssportverband (DVV) und treten der Europäischen Volkssport-Gemeinschaft (EVG) bei Als die Wanderfreunde Hatzbachtal aus
Stadtallendorf am 1. April 1983 dem Deutschen Volkssportverband (DVV)
beigetreten sind, befanden sich zahlreiche weitere Mitgliedsvereine in
der näheren Umgebung. Fast an jedem Wochenende konnte der Volkswanderer
aus dem Raum Stadtallendorf seinem Hobby nachgehen, ohne größere
Entfernungen mit dem Auto zurücklegen zu müssen. Die einzelnen
Leistungsstufen des Internationalen Volkssportabzeichens konnten in
absehbarer Zeit bewältigt werden. Es war der Höhepunkt der
Volkswanderbewegung und des Deutschen Volkssportverbandes. Nun ist das Interesse an Volkswanderungen schon
seit Jahren rückläufig. Dies macht sich einerseits an sinkenden
Teilnehmerzahlen bei Wanderveranstaltungen bemerkbar, es gibt aber auch
überhaupt weniger Wanderveranstaltungen. Der Deutsche Volkssportverband
(DVV) ist in Nordhessen bereits seit einigen Jahren untergegangen.
Reinhardshagen, Rothenburg, Niederaula, Michelsberg, Braunau bei Bad
Wildungen, Borken, Merzhausen, Burgholz, Kirchhain und viele Vereine
mehr haben schon vor Jahren den Deutschen Volkssportverband verlassen.
Amöneburg, Angenrod und Ruhlkirchen haben in letzter Zeit den Verband
den Rücken zugekehrt. Waren die Wanderfreunde Hatzbachtal ursprünglich
von einem mehr oder weniger dichten Kranz an nachbarvereinen umgeben, so
stehen sie heute als nördliches Schlusslicht in Hessen da. In
unmittelbarer Nähe zu Stadtallendorf gibt es nunmehr nur noch die
Wanderfreunde Neustadt mit zwei Wandertragen jährlich und die
Wanderfreunde Großseelheim mit einer Wanderveranstaltung im Jahr. Um die Negativentwicklung bei Volkswandertagen
abzufangen hatten die Europäische Volkssport-Gemeinschaft (EVG) und der
Deutsche Volkssportverband (DVV) 2014 eine Kooperationsvereinbarung
getroffen, nach der es in Hessen für die Veranstalter beider Verbände
die Möglichkeit gab, den IVV-Wertungsstempel und den EVG-Wertungsstempel
zu vergeben. Es blieb dabei, dass der IVV-Wertungsstempel nur in
IVV-Wertungshefte gestempelt wurde und der EVG-Wertungsstempel nur in
die EVG-Wertungshefte gestempelt wurde. Wer Wertungshefte für den Erwerb
des Internationale Volkssportabzeichens und des
Europa-Volkssport-Abzeichens hat, konnte so an einem Wandertag zwei
Wertungsstempel erhalten. Die Kooperationsvereinbarung war für alle
Seiten von Nutzen, eine sogenannte „win-win-situation“. Volkswanderer
hatten in überschaubarer Entfernung regelmäßig Wandertrage, bei denen
sie ihrem Hobby regelmäßig nachgehen konnten und bei Interesse auch die
Leistungsstufen des Internationalen Volkssportabzeichens absolvieren
konnten. Diese Kooperationsvereinbarung wurde ab dem
01.07.2019 durch den DVV beendet. Die Entscheidung des Deutschen
Volkssportverbandes hat gravierende Auswirkungen auf den Volkssport in
Oberhessen und damit auch auf die Zukunft der Wanderfreunde Hatzbachtal.
Bislang hatte der Volkswanderer trotz immer weniger werdender
Volkswandertage in Oberhessen durch die Veranstaltungen der Europäischen
Volkssport-Gemeinschaft noch ein relativ breites Veranstaltungsangebot,
das ihm ermöglichte in absehbarer Zeit die nächste Wertungsstufe des
Internationalen Volkssportabzeichens zu erwandern. Dies wird in Zukunft
für Wanderer aus dem Raum Stadtallendorf nicht mehr der Fall sein. Eine Auswertung der Terminkalender von DVV und
EVG zeigt, dass von Stadtallendorf aus kaum noch Volkswandertage mit der
Wertung für das Internationale Volkssportabzeichen erreicht werden
können. Dabei wurde eine Grenze bei 100 Straßenkilometer gesetzt, da nur
wenige Wanderer bereit sind, noch weitere Strecken zu fahren. Demnach
sind in 2019 nur 15 Veranstaltungen mit Wertung für das Internationale
Volkssportabzeichen in Reichweite von Stadtallendorf, während es 26
Veranstaltungen mit Wertung für das Europa-Volkssport-Abzeichen sind. Wer ein Hobby hat, der möchte es im Regelfall
regelmäßig pflegen. Der regelmäßige Besuch von Volkswanderungen von
DVV-Mitgliedsvereinen ist jedenfalls im Raum Stadtallendorf nicht mehr
möglich. Wer das Internationale Volkssportabzeichen erwerben möchte, der
hat in Oberhessen keine Möglichkeit dies in absehbarer Zeit zu tun.
Damit ist das Volkssportabzeichen für Wanderer in Oberhessen
unattraktiv. Der Deutsche Volkssportverband hat somit in Oberhessen
keine Perspektive. Die Situation wurde durch den Deutschen
Volkssportverband selbst herbeigeführt, obwohl sich die betroffenen
hessischen Mitgliedsvereine im DVV deutlich für eine weitere Kooperation
mit der EVG ausgesprochen hatten. Man war wohl der großspurigen
Auffassung, dass es ein besonderes Privileg sei, bei einem Wandertrag
einen Wertungsstempel für das Internationale Volkssportabzeichen zu
vergeben. Man hat beim DVV nicht begriffen, dass die Vergabe eines
Wertungsstempels für das Internationale Volkssportabzeichen durch
EVG-Vereine eine Dienstleitung für IVV-Wanderer war, die die
Attraktivität des Internationalen Volkssportabzeichens erhöht hat. Die
Kooperation zwischen EVG und DVV mag für einen DVV-Mitgliedsverein in
Süddeutschland, der noch von einem dichten Netz anderer Mitgliedsvereine
umgeben ist, keine Rolle spielen. Für einen Verein an der Peripherie des
DVV ist sie von existentieller Bedeutung. Man hat die Probleme der Wanderfreunde
Hatzbachtal und der anderen hessischen Vereine nicht verstanden oder man
hat sie ignoriert. Als Ergebnis stehen nun die Wanderfreunde
Hatzbachtal, die Wanderfreunde Neustadt und die Wanderfreunde
Großseelheim in der DVV-Wüste Oberhessen. Damit aber noch nicht genug! Der im Sinkflug
befindliche Deutsche Volkssportverband hat mit einer weiteren
Fehlentscheidung den Steuerknüppel nach vorne auf Sturzflug
umgeschaltet. Die Bundesdelegiertenversammlung des DVV hat nämlich
außerdem beschlossen, die Startgebühr bei Volkswandertagen von 2,00 Euro
auf 3,00 Euro zu erhöhen. Eine Startgebühr von 3,00 Euro ist aber
Einzelwanderern und Wanderern aus Stadtallendorf und Umgebung nicht mehr
vermittelbar. Die Wanderer können die ausgeschilderten Wanderstrecken
ohnehin auch ohne Startkarte absolvieren. Die Bereitschaft für Wanderer,
die keinen Wertungsstempel erwandern wollen, für eine Startkarte Geld
auszugeben, dürfte erheblich geschmälert sein, wenn sie dafür 3,00 Euro
zahlen müssen. Das Volkssportabzeichen kann man aus den genannten
Gründen ohnehin nicht mehr in realistischer Zeit erwandern. Wie gesagt, befinden sich mittlerweile in der
Nähe von Stadtallendorf nur noch die Wanderfreunde Neustadt und die
Wanderfreunde Großseelheim, die noch Mitglied im DVV sind. Dagegen
finden sich in der Nähe noch einige Volkssportveranstaltungen von
Mitgliedern der EVG. Bei diesen Wanderungen beträgt die Startgebühr nur
1,50 Euro. Da den Wanderfreunden Hatzbachtal im Deutschen
Volkssportverband durch den Verband selbst die Existenzgrundlage
entzogen worden ist, haben sie nach über 36 Jahren dort die
Mitgliedschaft zum 31.12.2019 gekündigt. Die Wanderfreunde Hatzbachtal
sind nunmehr der Europäischen Volkssport-Gemeinschaft beigetreten. Die
traditionelle Hatzbachtalwanderung an Christi Himmelfahrt in
Stadtallendorf-Hatzbach wird daher zukünftig als „Europa-Volkswandertag“
durchgeführt. Statt wie zuletzt 2,00 Euro wird die Startkarte der
Hatzbachtalwanderung zukünftig nur noch 1,50 Euro kosten. |
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Der Vorsitzende der
Wanderfreunde Hatzbachtal, Horst Erdel (im Bild links), wurde am 14.
März 2015 bei der Mitgliederversammlung des Landesverbands Hessen im
Deutschen Volkssportverband (DVV) in Fürth im Odenwald vom
Landesvorsitzenden Walter Motz (im Bild rechts)für seine langjährige
Tätigkeit als Kassenprüfer des Landesverbandes mit der Verdienstmedaille
des Deutschen Volkssportverbandes in Bronze ausgezeichnet. |
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Kooperationsvereinbarung zwischen Europäische Volkssport-Gemeinschaft (EVG) und dem Deutsche Volkssportverband (DVV) |
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Die Europäische Volkssport-Gemeinschaft (EVG) und
der Deutsche Volkssportverband (DVV) haben eine Kooperationsvereinbarung
für das Jahr 2014 getroffen. Danach gibt es in Hessen für die
Veranstalter beider Verbände die Möglichkeit den IVV-Wertungsstempel und
den EVG-Wertungsstempel zu vergeben. Es bleibt dabei, dass der
IVV-Wertungsstempel nur in IVV-Wertungshefte gestempelt wird und der
EVG-Wertungsstempel nur in die EVG-Wertungshefte gestempelt wird. Wer
Wertungshefte für den Erwerb des Internationale Volkssportabzeichens und
des Europa-Volkssport-Abzeichens hat, kann so an einem Wandertag zwei
Wertungsstempel erhalten. So lohnt sich für den bisherigen IVV-Wanderer
auch der Kauf eines EVG-Wertungsheftes und umgekehrt für den bisherigen
EVG-Wanderer der Erwerb eines IVV-Wertungsheftes. Ein EVG-Wertungsheft
kostet nur 1,00 Euro. Beim Deutsche Volksportverband gibt es das
Wertungsheft für die erste Wertungsstufe (10 Teilnahmen) sogar
kostenlos. Die Startgebühr für IVV-Wanderungen wurde ab 2014 Jahr auf
2,00 Euro erhöht und ist damit leider doppelt so hoch wie bei
Europa-Volkswandertagen.
Die Europäische Volkssport-Gemeinschaft vergibt
aufgrund der Kooperationsvereinbarung grundsätzlich bei jedem Wandertag
den Wertungstempel für das Internationale Volkssportabzeichen, während
die Mitgliedsvereine im Deutsche Volkssportverband die Vergabe des
Wertungsstempels für das Europa-Volkssport-Abzeichen ausdrücklich bei
ihrem Landesverband beantragen müssen. So kann man mit ziemlicher
Sicherheit davon ausgehen, dass man bei EVG-Wandertagen den
IVV-Wertungstempel erhält. Dies könnte nur ausnahmsweise dann nicht der
Fall sein, wenn zwei Veranstaltungsorte weniger als 50 Kilometer
auseinander liegen und ein Verein der Vergabe des verbandseigenen
Wertungsstempel widerspricht. Bei den DVV-Mitgliedsvereinen sollte man
daher sicherheitshalber beim Veranstalter anfragen bzw. auf der
Internetseite des DVV (http://www.dvv-wandern.de/v_vb/5) nachschauen. Da
manche Ausschreibungen bereits vor dem Abschluss der
Kooperationsvereinbarung gedruckt waren, bedeuten fehlende Hinweise auf
den EVG-Stempel jedenfalls nicht, dass die Wanderung nicht für das
Europa-Volkssport-Abzeichen gewertet wird.
Es fanden bereits die ersten Wandertage mit
doppelter Stempelvergabe statt. Da die Europäische
Volkssport-Gemeinschaft die Teilnehmerzahl aller an einem Wandertag
teilnehmenden Vereine auf ihrer Internetseite dokumentiert, lässt sich
dort auch die Beteiligung von DVV-Mitgliedsvereinen nachvollziehen.
Vergleicht man die Zahl der IVV-Wanderer der diesjährigen EVG-Wandertage
mit der Zahl der IVV-Wanderer im vergangenen Jahr, so lässt sich eine,
wenn auch verhaltene, Steigerung feststellen. Die erste EVG-Wanderung mit IVV-Wertung war am 4.
und 5. Januar 2014 in Echzell in der Wetterau. Von insgesamt 1235
Wanderern waren 75 Teilnehmer für DVV-Mitgliedsvereine an den Start
gegangen. Dies sind 6,07 Prozent. Beim Wandertag im Januar 2013 waren es
nur 32 IVV-Wanderer bei insgesamt 1366 Wanderern und damit nur 2,34
Prozent. An der EVG-Wanderung am 11./12. Januar 2014 in
Wölfersheim-Mehlbach waren von insgesamt 1004 Wanderern 31 IVV-Wanderer
(3,08 Prozent). An diesem Wochenende war allerdings auch eine
IVV-Wanderung in Runkel. Im Jahr zuvor waren es nur 14 IVV-Wanderer bei
insgesamt 1023 Teilnehmern, was nur ein Anteil von 1,37 Prozent ist. Im
Hungener Stadtteil Trais-Horloff
gingen am 1. und 2. Februar 2014 insgesamt 1068 Wanderer an den
Start, darunter rund 100 IVV-Wanderer. Dies sind 9,36 Prozent
IVV-Wanderer. Im Jahr zuvor waren es nur 18 IVV-Wanderer bei insgesamt
873 Wanderern, was einem Anteil von nur 2,06 Prozent bedeutet. Gestiegen
ist bei allen Wanderungen gegenüber dem Vorjahr sowohl die Zahl der
teilnehmen Vereine als auch die Teilnehmerzahl derjenigen Vereine, die
bereits im Vorjahr dort gewandert sind. Leider gibt es zu den Wandertagen der
DVV-Mitgliedsvereine keine entsprechenden Statistiken. Dies ist auch
etwas unglücklich, weil ja die Kooperationsvereinbarung befristet ist
und man eigentlich entsprechende Zahlen bräuchte, wenn man seriös über
eine Fortsetzung der Kooperation entscheiden will.
Als frühe Zwischenbilanz kann man sagen, dass die
Kooperationsvereinbarung bei den EVG-Wandertagen zu einer deutlich
gestiegenen Teilnehmerzahl von IVV-Wanderern geführt hat, wenn keine
weitere IVV-Wanderung zum gleichen Termin stattfand. Selbst bei
Terminüberschneidung stieg die Teilnehmerzahl. Dies wird auch sicher
umgekehrt bei den Wandertagen der DVV-Mitgliedsvereine sein, wenn auch
der EVG-Wanderer dort mit 2,00 Euro Startgebühr doppelt so viel wie bei
einem EVG-Volkswandertag zahlen muss.
Die Teilnehmerzahlen von Wanderern des jeweils
anderen Dachverbandes dürften sich noch erhöhen. Selbstverständlich
hängt die Teilnehmerzahl auch von anderen Faktoren wie die mit dem Pkw
zurückzulegende Entfernung ab. Aber vielen Wanderern ist die
Kooperationsvereinbarung noch nicht bekannt. Dem DVV-Organ „DVV-Kurier“
war diese Vereinbarung nur wenige Zeilen wert. Wenn auch die
Vereinbarung nur für das Bundesland Hessen gilt, so wäre eine etwas
ausführlichere Berichterstattung wünschenswert. Viele Vereine waren von
der Kooperationsvereinbarung überrascht und konnten diese noch nicht in
ihren Werbebroschüren berücksichtigen. Viele Vereine kennen sich nicht
untereinander und hier müssen erst Beziehungen aufgebaut werden. Schon
von Anfang Januar bis Anfang Februar steigerte sich dennoch die Zahl der
IVV-Wanderer bei EVG-Wandertagen sowohl in absoluten Zahlen als auch
anteilmäßig deutlich. Dieser Trend dürfte sich noch in der nächsten Zeit
in gewissen Rahmen fortsetzen.
Die Wanderfreunde Hatzbachtal begrüßen jedenfalls
die Kooperationsvereinbarung und machen selbstverständlich von der
Möglichkeit Gebrauch, bei der Hatzbachtalwanderung auch einen
Wertungstempel für das Europa-Volkssport-Abzeichen zu vergeben. Bereits
in den vergangenen Jahren haben die Wanderfreunde Hatzbachtal auch an
einigen EVG-Wandertagen teilgenommen. In diesem Jahr wurden noch
zusätzlich weitere EVG-Wandertermine in den Veranstaltungskalender
aufgenommen. |